Mein Geburtsplan
Warum ist ein Geburtsplan sinnvoll?
Der Geburtsplan – er ist ungefähr so, wie der gute alte Spickzettel in der Schule.
Du schreibst dir im Vorfeld Dinge auf, die für deine bevorstehende Prüfung von Bedeutung sein könnten. Du liest ihn dir so oft durch, um zu kontrollieren ob das Wesentliche notiert ist, dass du ihn bereits fast auswendig weißt. Bei der Prüfung benötigst du ihn dann nicht, weil du dir schon mittlerweile alles gemerkt hast, aber er gibt dir ein gutes Gefühl und Sicherheit. Du weißt du könntest jederzeit nachschauen, solltest du etwas vergessen haben. Manchmal brauchst du ihn doch, weil du vor eine Prüfungssituation gestellt wirst, mit der du nicht gerechnet hast. Gut zu wissen, dass du dir im Vorfeld ein paar Gedanken gemacht hast und du am Spickzettel nachlesen kannst.
So oder so ähnlich verhält es sich mit deinem Geburtsplan.
Im Vorfeld überlegst du dir gemeinsam mit deinem/r Partner/in und deinen Geburtsbegleitern ein paar wichtige Punkte für deine Geburtsreise. Du kannst den Geburtsplan auch gemeinsam mit deiner Doula schreiben. Sprich auch mit deiner Hebamme über deine Geburtswünsche, sie hat sicherlich gute Anregungen für euch.
Es macht Sinn, sich darüber schon zu Hause in entspannter und ruhiger Atmosphäre Gedanken zu machen.
Manchmal ist es hektisch und es muss schnell gehen im Krankenhausalltag. Da bleibt wenig Zeit, sich während der Geburt darüber Gedanken zu machen, was man will oder nicht will. Vor allem, wenn du schon voll im Geburtsflow bist. Außerdem kann es sein, dass im Lala-Land der Geburtsphase auch schon mal das Gehirn aussetzt. Daher ist es sinnvoll vorher einige Eckpfeiler für die Geburt und die Zeit danach festzulegen.
Jede Frau, jede Schwangerschaft und jedes Baby sind individuell, daher darf auch dein Geburtsplan genauso individuell und wundervoll sein, wie du.
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Höre auf deine Intuition und ergänze die unten angeführte Aufstellung gerne.
Wichtig! Falls du etwas ergänzt, formuliere kurze und prägnante Sätze in gut leserlicher Schrift. Das Geburtspersonal hat oft nicht die Zeit lange Romane zu lesen.
Es ist deine Geburt!
Du darfst Wünsche und Bedürfnisse haben. Die Geburt ist ein einmaliges und heiliges Erlebnis – sie ist kaum vergleichbar mit etwas anderem.
Formuliere deinen Geburtsplan freundlich. Die meisten Menschen die in der Geburtshilfe arbeiten, sind dort, weil sie den Wunsch haben, euch bei der Geburt zu unterstützen. Krankenhäuser handeln nicht von Haus gegen eure Wünsche, doch manchmal stehen Geburtshelfer unter Stress und Dinge laufen anders ab, als erwartet.
Für manche Beteiligte ist die Geburt alltägliche Jobroutine, für dich und dein Baby kann sie zum Schicksal werden. Werde dir bewusst, dass es wichtiger für euch ist, eine gute Mami zu sein, welche ihre Bedürfnisse und Wünsche kennt, als eine gute Patientin.
Affirmationstipp: Ich bin lieber eine gute Mami, als eine gute Patientin.
Um schon im Vorhinein sicher zu stellen, dass deine Geburtsreise nicht zu einem medizinischen Ereignis mit vielen Interventionen gemacht wird, stelle sicher, dass dein medizinisches Geburtsteam (Ärzte, Hebammen, Krankenhaus) deine Wünsche respektieren und mit euch auf einer Wellenlänge sind.
Aussagen wie „hätte ich das doch gewusst“, „wenn ich doch nur anderes Personal dabei gehabt hätte, dass es gut mit uns meint“, „beim nächsten Mal…“ können vermieden werden, wenn ihr ein klares Bild davon habt, was ihr euch wünscht und ein passendes Geburtsteam und einen passenden Geburtsort wählt.
Wenn doch alles anders kommt als gedacht.
Natürlich darf sich der Geburtsplan auch ändern, vielleicht merkst du im Geburtsverlauf, dass du dir im Vorfeld eine entspannte Atmosphäre mit Aromaölen & Musik gewünscht hast. Während der Geburt ist dir das alles sch**ß egal und du bist nur froh, dass du umgeben bist von einem Team an kompetenten Geburtshelfern und einer Hebamme, die dich gut durch die Wellen begleiten.
Manchmal verläuft die Geburt anders als gewünscht. Auch das in Ordnung. Dein Geburtsplan war nicht umsonst, sondern eine gute Vorbereitung. Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen zu haben, falls du doch Schmerzmittel brauchst und du dir aber im Vorhinein eine natürliche Geburt gewünscht hast.
Es ist wie es ist. Finde das Gute. Vergib den Rest (unknown)
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Geburtsplan?
Ich habe den Geburtsplan bei der Anmeldung im Krankenhaus mitgenommen und der Hebamme übergeben. Einige Fragen die mir besonders wichtig waren, sind wir bei dem Erstgespräch durchgegangen. Im Detail haben wir meine Geburtswünsche nicht durchgenommen. Die Hebamme hat meinen Geburtsplan allerdings in meiner Dokumentenmappe beigelegt, damit dieser im Fall der Fälle für das betreuende Personal verfügbar gewesen wäre. Entscheide selbst, wann ein guter Zeitpunkt ist. Beim Kennenlernen, bei einem Zweitgespräch oder Besichtigung der Räumlichkeiten (falls möglich) oder beim Eintreffen zur Geburt? Bedenke allerdings, dass es von Vorteil ist den Geburtsplan bereits vor der Geburt zu überreichen, damit du vermeidest, dass er zu Hause am Esstisch liegen bleibt.
Du kannst natürlich den Geburtsplan auch nur als Vorbereitung für dich und deinen Partner verwenden und musst diesen nicht an den Geburtsort übergeben. Doch je mehr Menschen in deinen Plan und deinen Wünsche involviert sind, desto größer ist die Chance, dass deinen Bedürfnissen gerecht wird.
Viel Freude beim Erstellen deines Geburtsplans!
Love,
Moni
P.S. Hast du Fragen zum Geburtsplan oder möchtest ihn gerne gemeinsam mit jemandem erstellen? Dann melde dich gerne. Als Doula, bin ich eine geburtserfahrene Frau, DEINE Freundin auf Zeit, die dich in dieser aufregenden Zeit unterstützt und all deine offenen Fragen mit dir durchgeht.